Projekte: Forschung, Entwicklung, Implementierung
Studienseminar für Gymnasien Bad Vilbel: „Übersicht Kernpraktiken“ und Dekompositionen
Kernpraktiken als Ausbildungskonzept in Lehrveranstaltungen des Studienseminars und in den Ausbildungsschulen > mehr
CoPra-Vignetten
Systematischer Aufbau von Kernpraktiken in der 2. Phase >mehr
ACTion: Award für Teilstudie
Abstraktes mit Konkretem verbinden – wie man Core Practice Trainings optimal gestaltet >mehr
ViViPAP
Video- und Virtual-Reality-basiertes Training zur Ausbildung von Kernpraktiken bei Politiklehrpersonen >mehr
SelFF-Loops
Förderung von Kernpraktiken des Unterrichtens durch digitale Selbst- und Fremd-Feedbackloops >mehr
PERFORM-LA (Performanzorientierte Professionalisierung in der Lehramtsausbildung)
Projekt Performanzorientierte Prüfungsformate für Core Practices >mehr
Forschungsprojekt ACTion
Modellieren, Erklären, Ausprobieren und Feedback erhalten: Wie kann der Erwerb von Core Practices in der Ausbildung angehender Lehrkräfte optimal gefördert werden? >mehr
Projekt LArS
Lernen mit Animationsfilmen realer Szenen sozialwissenschaftlicher Unterrichtsfächer: ein digitales Lehr-/Lernangebot zur Professionalisierung (angehender) Lehrkräfte >mehr
Identifikation von Core Practices für das Praxissemester
Im Rahmen des Wuppertaler Gesamtprojekts „Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi)“ >mehr
Identifikation von Core Practices für die Lateinlehrkräftebildung
Im Rahmen des Wuppertaler Gesamtprojekts „Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi)“ >mehr
Unterrichtsgespräche führen als Core-Practice im Praxissemester
Im Rahmen des Wuppertaler Gesamtprojekts „Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi)“ >mehr
Lernprozessbegleitende Diagnostik im Kompetenzbereich Lesen als Kernpraktik
Aneignungsprozesse angehender Deutschlehrkräfte im Praxissemester. Teilprojekt von „Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi)“ >mehr
Core Practices für den Pädagogikunterricht
Anschlussprojekt an KoLBi >mehr
Qualifizierung von nicht grund- bzw. vollständig ausgebildeten Lehrkräften mithilfe des Core Practices-Ansatzes
Anschlussprojekt an KoLBi > mehr
Studie zur Kernpraktik „lernförderliches Feedback geben“
Aufbau formativer Beurteilungskompetenz bei angehenden Lehrpersonen >mehr
CoPra-Vignetten
Systematischer Aufbau von Kernpraktiken in der 2. Phase
Ansprechperson:
Die empirische Forschungsarbeit beabsichtigt, einen Beitrag zum systematischen Aufbau von Kernpraktiken (Core Practices) in der 2. Phase der Lehrkräftebildung zu leisten.
Das CoPra-Projekt (05.2022-08.2024) untersucht, wie Praxisrepräsentationen von Kernpraktiken in Form von Text-Bild-Vignetten und Videoartefakte-Vignetten theoretisch fundiert und an der Praxis ausgerichtet generiert werden können. Diskutiert wird im Spiegel der Untersuchungsergebnisse, welche Möglichkeitsräume sich für den Einsatz von CoPra-Vignetten eröffnen. Im Hinblick auf einen planmäßigen Aufbau von Kernpraktiken in der Seminararbeit der 2. Phase entwickelt die Verfasserin evidenzorientierte Handlungsansätze, die sie im CoPra-Modell zusammenführt.
Deutlich wird, dass durch das Generieren von CoPra-Vignetten und in der Arbeit mit den Produkten Prozesse von zielgerichtetem Üben und fallbezogener Enkapsulierung von Wissen in der 2. Phase der Lehrkräftebildung in doppelter Vermittlungspraxis unterstützt werden können.
ACTion: Award für Teilstudie
Abstraktes mit Konkretem verbinden – wie man Core Practice Trainings optimal gestaltet
The Acquisition of Core Practices in Teacher Education (ACTion)
Beteiligte Forscher:innen:
Hadmut Hipp
Anna Holstein
Prof. Dr. Marc Kleinknecht
Prof. Dr. Matthias Nückles
Auf der EARLI SIG6/7 Konferenz in Tübingen gewann Hadmut Hipp den Junior Researcher Award for Paper in a Symposium Presentation. Hadmut Hipp stellte in ihrem Paper und Vortrag erste Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt ACTion – The Acquisition of Core Practices in Teacher Education vor. Zentrale Erkenntnis der ersten Studie war, dass die Kombination abstrakt-wissenschaftlicher Erklärungen mit konkret-illustrierenden Modellen entscheidend für die Gestaltung von Core Practice Trainingseinheiten ist, um die Handlungskompetenz angehender Lehrkräfte zu fördern. Unter allen von Nachwuchswissenschaftler*innen eingereichten Beiträgen wurde das Paper im Review-Prozess als eines der fünf höchstbewerteten identifiziert. Hadmut Hipp stellte das ACTion-Projekt im Symposium Synthesizing Instructional Design Principles and Teacher Education vor, welches von Jasmin Bauersfeld und Matthias Nückles organisiert wurde. „Gemeinsam mit den Mitgliedern meiner Forschungsgruppe, Anna Holstein, Marc Kleinknecht und Matthias Nückles, freue mich sehr über diesen Preis“, so Hipp. Dieser Award zeigt, dass das Thema Core Practices auch außerhalb der Lehrkräftebildungsforschung im Kontext der Special Interest Groups Instructional Design und Technology-Enhanced Learning and Instruction der European Association for Research on Learning and Instruction (kurz: EARLI) höchste Beachtung findet.
Präsentation zum Download:
> How can the acquisition of complex teaching skills be optimally fostered?
ViViRAP
Video- und Virtual-Reality-basiertes Training zur Ausbildung von Kernpraktiken bei Politiklehrpersonen
Projektleitung:
Prof. Dr. Dennis Hauk (Universität Leipzig, Professur für Fachdidaktik Gemeinschaftskunde)
Projektmitarbeiterin:
Franziska Menter
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Dominik Petko (Universität Zürich)
Das Forschungsprojekt untersucht im Rahmen eines Trainingsprogramms für angehende Politiklehrpersonen die Gelingensbedingungen einer Video- und Virtual Reality (VR) basierten Lehr-Lernumgebung. In Kooperation mit der Universität Zürich werden anwendungs- und praxisorientierte Szenarien für die fachspezifische Ausbildung der Kernpraktik der “Fachbezogenen Unterrichtsgesprächsführung” von Politiklehrpersonen entwickelt und hinsichtlich ihrer Wahrnehmung und Effekte untersucht.
Publikation:
Hauk, D. (2024, 07.06.). Je mehr Anleitung, desto besser? Eine quasi-experimentelle Studie zur Ausbildung von Kernpraktiken bei Politiklehrpersonen. Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) an der Universität Potsdam.
SelFF-Loops
Förderung von Kernpraktiken des Unterrichtens durch digitale Selbst- und Fremd-Feedbackloops
Beteiligte Forscher:innen:
Associate Prof. Dr. Christopher Neil Prilop
Prof. Dr. Marc Kleinknecht (Leuphana Universität Lüneburg)
Anja Schwedler-Diesener (Leuphana Universität Lüneburg)
Das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Projekt SelFF-Loops zielt auf die Förderung von Kernpraktiken des Unterrichtens im Lehramtsstudium an der Leuphana Universität Lüneburg. Das Projekt umfasst die Entwicklung eines Seminarkonzepts, welches zwei Ansätze miteinander verbindet: (1) den Deliberate Practice Ansatz (Ericsson, Krampe & Tesch-Römer, 1993), welcher davon ausgeht, dass Expertise in regelmäßigen Trainings allein und anhand von Feedback aufgebaut wird und (2) den Core-Practice-Ansatz (McDonald et al., 2013), welcher die gemeinsame Reflexion von Unterrichtssituationen in diesem Prozess hervorhebt.
Es entstand ein Flipped Classroom Konzept, in welchem die Studierenden einerseits synchron in gemeinsamen Sitzungen in erster Linie zum gegenseitigen Austausch zusammenkommen (u.a. angeleitete und spontane Diskussionen, kollaborative Aufgaben). Darüber hinaus konnten die Studierenden zwischen den Sitzungen in asynchronen Arbeitsphasen auf digitale Lerneinheiten in einem Moodle-Kurs zugreifen.
Mit diesem Konzept wurden zwei Seminare im Sommersemester 2022 durchgeführt. Als Kernpraktiken wurden Feedback-in-Schüler:innen-Arbeitsphasen-Geben (Pohlmann-Rother, Kürzinger & Lipowsky, 2020) und Gesprächsführung (Hennessy et al., 2016) fokussiert. Im Anschluss an das Seminar wurden die Wahrnehmung der Studierenden zum Seminarkonzept erhoben und mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden analysiert. Unter anderem konnten wir feststellen, dass die Einbindung von Unterrichtsvideos zu einer besseren Verknüpfung von Theorie und Praxis beitragen. Die komplexen Videoanalyseaufgaben wurden als förderlich zur eigenen Kompetenzentwicklung eingestuft, die Bearbeitung der Analyseaufgaben jedoch gleichzeitig als aufwändig und zum Teil überfordernd. Das Flipped Classroom Design des Seminars wirkte u.a. durch die Möglichkeit des vermehrt selbstregulierten Lernens motivierend. Die Möglichkeit zur Interaktion während der asynchronen Phasen vermissten die Studierenden.
Publikation:
Prilop, C. N., Schwedler-Diesener, A., Holstein, A., Bussmann, A. & Kleinknecht, M. (2024). Videobasierte Förderung der Core Practice „Feedback-Geben-in-Schüler:innen-Arbeitsphasen“: Evaluation eines Flipped-Classroom-Designs. In M. Ahlers, M. Besser, C. Herzog & P. Kuhl (Hrsg.), Digitales Lehren und Lernen im Fachunterricht (S. 184–204). Weinheim: Beltz Juventa. >download
OER-Material (Open Educational Resources): >hier
PERFORM-LA
(Performanzorientierte Professionalisierung
in der Lehramtsausbildung)
Projekt Performanzorientierte
Prüfungsformate für Core Practices
> Website des PERFORM-LA-Projekts
> Website des PERFORM-LA-Blogs
Beteiligte Forscher:innen:
Dr. Christoph Vogelsang (Universität Paderborn)
Dr. Lea Grotegut (Universität Paderborn)
Thomas Janzen (Universität Paderborn)
Philipp Wotschel (Universität Paderborn)
Die stärkere Implementation von Lehrformaten in der Lehrkräftebildung, die den Erwerb von Core Practices zum Ziel haben, erfordert auch die Entwicklung von passenden Formen zur formativen und summativen Prüfung des Lernerfolgs in diesen Formaten. In der etablierten Prüfungspraxis werden meist klassische Prüfungsformen eingesetzt, die stark kognitiven Aspekte professioneller Kompetenzen adressieren oder eher holistisch das Agieren in der vollen Komplexität schulischer Handlungsanforderungen betrachten (z.B. unterrichtspraktische Prüfungen im Vorbereitungsdienst). Es besteht daher eine Lücke an Prüfungsformen, die es ermöglichen, handlungsnähere Kompetenzaspekte in kontrollierten, standardisierten Settings zu erfassen (im Sinne von Approximations of practice), die zudem auch eine Evaluation von Core Practice-Trainings unterstützen würden.
In der Ausbildung von Mediziner:innen sind derartige Formate schon breit implementiert. Hierbei werden typische Anforderungen des Berufs in komplexitätsreduzierten Settings mit Hilfe von Schauspieler:innen simuliert und auch in größere Prüfungsparcours integriert (Objective Structured Clinical Examinations OSCE). In der Nachwuchsforschungsgruppe PERFORM-LA (gefördert vom BMBF) entwickeln und erproben wir Prototypen ähnlicher performanzorientierter Formate für verschiedene Core Practices wie das Führen von Feedbackgesprächen (Fach Englisch) oder von Beratungsgesprächen mit Schüler:innen und Eltern. Für das Fach Physik entwickeln wir eine vollständige OSCE, deren 7 Stationen professionelle Praktiken fokussiert (z.B. Erklären von Physik, Planung von Unterricht, Mediation eines Schüler:innenkonflikts).
In Validierungsuntersuchungen gehen wir dabei verschiedenen Fragen nach: Wie kann die Performanz in den simulierten Szenarien standardisiert beurteilt werden? In welchem Zusammenhang stehen Performanz in den simulierten Szenarien und andere Aspekte professioneller Kompetenz? Wie werden performanzbasierte Prüfungen von Studierenden und Lehrenden akzeptiert? Wie können derartige Formate in die Lehrkräftebildung integriert werden? Die Analyse solcher Fragen erfordert den Austausch mit Akteur:innen aller Phasen der Lehrkräftebildung.
Publikationen:
Meier, J., Janzen, T., Wotschel, P., & Vogelsang, C. (2023). Rollenspielbasierte Simulationen als Übungs-und Prüfungsformate im Lehramtsstudium. Eine explorative Studie zu Erfahrungen und Einschätzungen aus Studierendensicht. die hochschullehre, 9/2023. https://doi.org/10.3278/HSL2307W
Forschungsprojekt ACTion
Modellieren, Erklären, Ausprobieren und Feedback erhalten: Wie kann der Erwerb von Core Practices in der Ausbildung angehender Lehrkräfte optimal gefördert werden?
The Acquisition of Core Practices in Teacher Education (ACTion)
Beteiligte Forscher:innen:
Prof. Dr. Matthias Nückles
Prof. Dr. Marc Kleinknecht
Hadmut Hipp
Anna Holstein
Im ACTion-Forschungsprojekt (gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Projektnummer: 491157666) untersuchen wir, wie die instruktionalen Phasen des Modellierens, Erklärens, Ausprobierens und Feedbackerhaltens gestaltet werden müssen, damit angehende Lehrkräfte Core Practices optimal erwerben können.
Zentrale Fragen, denen wir in experimentellen Trainingsstudien nachgehen, sind: Welche Phasen sollte ein Core Practice Training enthalten? Sollen angehende Lehrkräfte erst „Core Practices“ ausprobieren und dann ein positives Modellierungsbeispiel und eine Erklärung bekommen? Oder ist es effektiver, erst ein positives Modellierungsbeispiel und eine Erklärung zu studieren, bevor sie die Core Practice ausführen? Kann der Erwerb von Core Practices durch ein vorstrukturiertes Ausprobieren im Microteaching zusätzlich gefördert werden? Welche Rolle spielt Feedback beim Kompetenzerwerb?
Mehr zum Design des Projekts > hier
Das Projekt dient der empirischen Untersuchung prominenter Instruktions- und Fertigkeitserwerbsansätze aus erziehungswissenschaftlich geprägter Lehrkräfteforschung und kognitionspsychologischer Lehr-Lernforschung. Bislang finden sich für diese Ansätze keine Studien im Bereich der Lehrkräfteforschung, die die Instruktionsphasen des Erklärens, Modellierens, Ausprobierens und Feedbackerhaltens systematisch und kontrolliert variieren und die Lernwirkung auf Ebene des Wissens, der professionellen Wahrnehmung und der Handlungskompetenz untersuchen. Auf theoretischer Ebene leistet das Projekt einen Beitrag zur theoretischen Integration von Ansätzen, die bislang in getrennten „Scientific Communities“ behandelt wurden. In praktischer Hinsicht werden evidenzbasierte Empfehlungen erarbeitet, wie Core Practice Trainings in der Ausbildung angehender Lehrkräfte gestaltet werden sollten.
Projekt LArS
Lernen mit Animationsfilmen realer Szenen sozialwissenschaftlicher Unterrichtsfächer: ein digitales Lehr-/Lernangebot zur Professionalisierung (angehender) Lehrkräfte
Projektleitung:
Dorothee Gronostay
TU Dortmund
Sabine Manzel
Uni Duisburg-Essen
Katrin Hahn-Laudenberg
ehemals BU Wuppertal, aktuell Uni Münster
Übersicht und Kurz-Erläuterungen
zu allen Videos und Lerneinheiten:
LArS-Projektwebsite
ORCA.nrw
Meta-Videoportal für Lehrkräftebildung
YouTube
Das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt LArS gründet auf der Annahme, dass eine praxisbezogene Lehramtsausbildung auf authentisches Anschauungsmaterial angewiesen ist, um die professionelle Performanz zu fördern. Hierzu wurden aus realen Unterrichtsvideos Animationsvideos entwickelt. Bei den Animationsvideos handelt es sich um Ausschnitte von als fachlich relevant identifizierten Kernpraktiken, sogenannten core practices des sozialwissenschaftlichen Fachunterrichts. Für folgende drei typische Kernpraktiken wurden Module für das Lehramtsstudium der Sozialwissenschaften mit Lehr-Lernmaterial anhand der dazu passenden Videosequenzen entwickelt:
- die unterrichtliche Einstiegsphase (Modul A),
- die Urteilsbildungsphase (Modul B) und
- der Umgang mit herausfordernden Lehr-/Lernsituationen, „critical incidents“ (Modul C).
Lehrkräfte greifen für diese Kernpraktiken situationsspezifisch auf ihr Professionswissen zurück, gleichzeitig ist die Adaption von theoretischem Wissen in konkreten Handlungssituationen herausfordernd. Die Frage nach dem „interplay between thought, action, identity, and knowledge“ (Schneider Kavanagh et al. 2020, S. 1) ist zentral in der Auseinandersetzung mit der Bedeutung von „pedagogical reasoning“ in der Ausbildung von Lehrkräften. In Rückbezug auf das im LArS-Projekt entwickelte theoretische Modell kann aufbauend auf den wissensbasierten Prozess des noticing einer im Animationsvideo gezeigten fachspezifischen Kernpraktik der fachdidaktische Prozess des knowledge-based reasoning erfolgen.
Insgesamt 22 Animationsfilme, 22 Comics sowie didaktisch aufbereitete Lehr-/Lernmaterialien zu Unterrichtsszenen zu typischen Kernpraktiken im Politikunterricht sind für alle Interessierten frei zugänglich. Die Filme sind didaktisch in Lernszenarien eingebettet, können aber auch zu anderen Zwecken frei genutzt werden.
Publikationen:
Gronostay, D., Manzel, S., Hahn-Laudenberg, K., & Teuwsen, J. (Eds.). (2024). Professionelle Unterrichtswahrnehmung im sozialwissenschaftlichen Fachunterricht. Wiesbaden: Springer VS. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-41829-8 (open access)
Weitere >projektbezogene Veröffentlichungen
Identifikation von Core Practices für das Praxissemester
Im Rahmen des Wuppertaler Gesamtprojekts „Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi)“ in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF
Projektverantwortliche:
Dr. Judith Schellenbach-Zell (Bergische Universität Wuppertal)
Dr. Ulrike Hartmann (DIPF, Frankfurt)
Dr. Michael Rochnia (Bergische Universität Wuppertal)
Ansprechperson:
An der Umsetzung des Praxissemesters in Nordrheinwestfalen (fünfmonatige Praxisphase im Master of Education aller Schulformen) sind die Institutionen Schule, Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) und Universität beteiligt. Diese Charakteristik greift das vorgestellte Teilprojekt auf: Wir verstehen Core Practices in diesem Kontext als Artefakte („boundary objects“, Schellenbach-Zell & Hartmann, 2022), die in den verschiedenen Systemen erkannt und interpretiert werden und somit eine Brückenfunktion einnehmen können. Ein Set an Core Practices könnte die Aktivitäten zwischen den Institutionen ausrichten und orientieren – dies ist auch praxisphasenübergreifend denkbar (Schellenbach-Zell et al., 2023).
Vor diesem Hintergrund wurde in Wuppertal mit 17 Expert:innen aus ZfsL, Schule und Universität (hier den Bildungswissenschaften) eine dreiwellige Delphi-Befragung zur Einschätzung zentraler fächerübergreifender Tätigkeiten beim unterrichtsbezogenen Handeln durchgeführt. Mit diesem Verfahren konnten insgesamt zwölf zentrale Tätigkeiten identifiziert werden. Das Projekt trug wesentlich zur theoretischen und praktischen Fundierung der Core Practices im Kontext des Praxissemesters bei, das Set liegt dem entsprechenden Artikel bei, der in Kürze veröffentlicht wird (Schellenbach-Zell et al., im Erscheinen).
Publikationen:
Schellenbach-Zell, J., Hartmann, U. & Rochnia, M. (im Erscheinen). Core Practices in der bildungswissenschaftlichen Vorbereitung und Begleitung des Praxissemesters – Ergebnisse einer Delphi-Studie. Bildungsforschung.
Schellenbach-Zell, J. & Hartmann, U. (2022). Core Practices als Boundary Object im Praxissemester. Journal für LehrerInnenbildung, 22(3), 110-119. https://doi.org/10.35468/jlb-03-2022-08
Schellenbach-Zell, J., Ritter, R., Sommer, S., & Fussangel, K. (2023). Core Practices als Chance für Vernetzungen im Praxissemester. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 45(3), 253-264. https://doi.org/10.24452/sjer.45.3.3
Identifikation von Core Practices für die Lateinlehrkräftebildung
Im Rahmen des Wuppertaler Gesamtprojekts „Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi)“ in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF
Projektverantwortliche:
Dr. Judith Schellenbach-Zell (Bergische Universität Wuppertal)
Prof. Dr. Stefan Freund (Bergische Universität Wuppertal)
Ansprechperson:
Dieses Projekt geht auf die fachbezogene Lehrkräftebildung ein und setzte sich zum Ziel, ein Set an fachspezifischen Core Practices zu entwickeln. Mit der Frage, welche Aktivitäten im Lateinunterricht Core Practices darstellen, beschäftigten sich im September 2023 insgesamt 13 Personen aus der Fachdidaktik und Fachwissenschaft sowie Lehrkräfte und Dozierende der zweiten Ausbildungsphase im Rahmen eines zweitägigen Workshops. Alle Expert:innen hatten die Gelegenheit mögliche Aktivitäten zunächst zu sammeln. In der Zusammenschau entstanden dann Cluster von Aktivitäten, die in weiteren Gruppenphasen zu Core Practices verdichtet und skizziert wurden. In einer sich anschließenden Delphi-Phase wurden tiefergehende Beschreibungen zu insgesamt 14 Core Practices angefertigt und endgültig abgestimmt. Eine entsprechende Publikation wird derzeit vorbereitet.
Unterrichtsgespräche führen als Core-Practice im Praxissemester
Ein gemeinsames Seminarkonzept der Bildungswissenschaften und der Sachunterrichtsdidaktik
Im Rahmen des Wuppertaler Gesamtprojekts „Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi)“
Projektverantwortliche:
Anna-Lena Molitor (Bergische Universität Wuppertal)
Yannick Schilling (Bergische Universität Wuppertal)
Ansprechperson:
Dieses Projekt legte seinen Schwerpunkt auf die didaktische Ausgestaltung einzelner Core Practices und fokussierte auf die Entwicklung eines Seminarkonzeptes, das Studierende bei der Aneignung unterstützen soll. Die Besonderheit des Seminars besteht darüber hinaus in seiner Anlage als Team-Teaching-Format, das gemeinsam von einer Lehrperson aus den Bildungswissenschaften und einer Lehrperson aus der Sachunterrichtsdidaktik angeboten wird. Im Verlaufe des Seminars werden zwei Teilpraktiken der spezifischen Core Practice „Unterrichtsgespräche führen“ angelehnt an den Anreicherungszyklus der Core Practices hochschuldidaktisch aufbereitet. Es findet außerdem eine theoretische Orientierung an Erkenntnissen zur Förderung von Wissensintegration statt.
Die im Seminarkontext behandelten Teilpraktiken sind zum einen die fachübergreifende Praktik des „Lenken eines Unterrichtsgesprächs“ als Teil der Koordinierung eines laufenden Gesprächs und zum anderen die fachspezifische Teilpraktik „Anregen von Schüler:innenfragen im Sachunterricht“ als Teil der Rahmung eines Unterrichtsgesprächs. Während in der universitären Vorbereitung die Phasen der Repräsentation, der Ausdifferenzierung zugehöriger Wissensbestände und eine erste Approximation sowie Reflexion (pedagogical reasoning) dieser stattfinden, können die ausgearbeiteten Praktiken im schulpraktischen Teil des Praxissemesters in einer komplexeren Approximation erprobt werden. Um den Anreicherungszyklus zu schließen, wird diese dann in den universitären Begleitformaten wiederum reflektiert und mit neuem Wissen angereichert. Das Projekt trug dazu bei, angehenden Lehrkräften praxisnahe Fähigkeiten für die Gestaltung von Unterrichtsgesprächen zu vermitteln und wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.
Publikationen und Präsentationen:
Schilling, Y., Molitor, A.-L., Ritter, R. & Schellenbach-Zell, J. (im Druck). Anregung von Wissensvernetzung bei Lehramtsstudierenden mithilfe von Core Practices. In A. Wehner, N. Masanek, K. Hellmann, F. Grospietsch, T. Heinz & I. Glowinski (Hrsg.), Vernetzung von Wissen bei Lehramtsstudierenden – eine Black-Box für die Professionalisierungsforschung?. Klinkhardt.
Schilling, Y. & Kuckuck, M. (2024). Das Anregen und Berücksichtigen von Schüler*innenfragen im Sachunterricht: Impulse für eine vielperspektivische Professionalisierungsgelegenheit im Studium. widerstreit sachunterricht (28). https://doi.org/10.25673/115116
Schellenbach-Zell, J., Ritter, R., Molitor, A.-L., Schilling, Y. & Knobloch, R. (2023). Theorie-Praxis-Verknüpfung als Anforderung des Praxissemesters – konzeptuelle Rahmung im Wuppertaler QLB-Projekt Kohärenz in der Lehrerbildung“. SEMINAR – Lehrerbildung und Schule, 29(4),132-145.
Molitor, A.-L. & Schilling, Y. (2023, 10. November). ‚Unterrichtsgespräche führen‘ im Rahmen einer integrierten Vorbereitung und Begleitung des Praxissemesters Bildungswissenschaften und Sachunterricht [Vortrag]. Digitale Vortragsreihe „Core Practices konkret!“ des Teilprojektes KoLBi B ‚Kohärente Ausgestaltung des Praxissemesters‘, Online-Vortrag.
Lernprozessbegleitende Diagnostik im Kompetenzbereich Lesen als Kernpraktik
Aneignungsprozesse angehender Deutschlehrkräfte im Praxissemester
Im Rahmen des Wuppertaler Gesamtprojekts „Kohärenz in der Lehrerbildung (KoLBi)“
Projektverantwortliche:
Rebecca Knobloch (Bergische Universität Wuppertal)
Ansprechperson:
Dieses Disserationsprojekt untersuchte die lernprozessbegleitende Diagnostik im Bereich der Lesekompetenz als fachspezifische Kernpraktik angehender Deutschlehrkräfte im Praxissemester. Dabei wurde ein Lernformat entwickelt, das bereits im Studium Lernräume eröffnete, in denen angehende Lehrkräfte systematisch diagnostische Fähigkeiten im Kompetenzbereich Lesen aufbauen konnten. Das Praxissemester bietet sich in besonderer Weise als ein solcher Lernraum an, da hier Auswahl und Nutzung diagnostischer Instrumente handlungsentlastet erprobt und reflektiert werden können. Im Vorbereitungs- und Begleitseminar zum Praxissemester Deutsch werden deshalb zugrundeliegendes theoretisches Wissen und handlungsnahe Fähigkeiten aufeinander bezogen vermittelt. Die Studierenden sollen dadurch besser bzw. überhaupt erst erkennen können, wie theoretisches Wissen und die tatsächliche Realisierung von Verhaltensweisen im Sinne der Kerntätigkeit zusammenhängen. Sie sollen ihr Wissen, das sie im Laufe des Bachelorstudiums zum Leseerwerb, zur Leseförderung und Lesediagnostik gesammelt haben, in der (fiktiven) Praxis anwenden können (in Settings im Sinne einer Annäherung an die Praxis). Das Ziel des Projekts lag damit in einer explorativ ausgerichteten Beschreibung der Lernprozesse von Studierenden im Bereich der lernprozessbegleitenden Diagnostik und der adaptiven Leseförderung, um eine fundierte Grundlage für die Weiterentwicklung der Lehrkräfteausbildung zu schaffen.
Core Practices für den Pädagogikunterricht
Anschlussprojekt an KoLBi
Projektverantwortliche:
Dr. Sabrina Wüllner (Bergische Universität Wuppertal/ Universität Paderborn)
Dr. Michael Rochnia (Bergische Universität Wuppertal)
Dr. Judith Schellenbach-Zell (Bergische Universität Wuppertal)
Ansprechperson:
Die Orientierung an den Core Practices als Möglichkeit, professionelle Handlungskompetenz zu entwickeln ist auch für das Unterrichtsfach Pädagogik von Relevanz. In einem gemeinsamen Projekt zur Entwicklung eines Sets an Core Practices für die Pädagogiklehrkräfteausbildung wurden Expert*innen aus der Universität, den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) und Schulen eingeladen, um systematisch und unterstützt durch das Projektteam, in Gruppendiskussionen Grundlagen für ein Ausgangsset zu erarbeiten. Geplant ist, dieses Ausgangsset in zwei sich anschließenden Delphi-Befragungswellen zu erweitern und zwischen den Expert*innen abzustimmen. Darauf aufbauend sind weitere Austauschrunden zur Ausgestaltung der einzelnen Core Practices entlang der Schlüsselkonzepte (decomposition, approximation, representation) angedacht. Die aufgezeichneten Gruppendiskussionen sollen nicht nur zu einer ersten Bestimmung fachbezogener Core Practices genutzt werden, sie können auch Einblicke in interinstitutionelle Aushandlungsprozesse gewähren und dahingehend analysiert werden.
Publikation:
Wüllner, S., Schellenbach-Zell, J., & Rochnia, M. (2023). Das Potential von Core Practices für die Pädagogiklehrer*innenausbildung. PädagogikUNTERRICHT, 2023(2/3), 63-67.
Qualifizierung von nicht grund- bzw. vollständig ausgebildeten Lehrkräften mithilfe des Core Practices-Ansatzes
Anschlussprojekt an KoLBi
Projektverantwortliche:
Dr. Rosi Ritter (Bergische Universität Wuppertal)
Prof. Dr. Kathrin Fussangel (Bergische Universität Wuppertal)
Dr. Judith Schellenbach-Zell (Bergische Universität Wuppertal)
Dr. Corinna Ziegler (Bergische Universität Wuppertal)
Ansprechperson:
Aufgrund des Lehrkräftemangels in Deutschland werden immer mehr Lehrpersonen in den Schuldienst aufgenommen, die keine grund- bzw. vollständige lehramtsbezogene Ausbildung absolviert haben. Bei denjenigen Personen, die einen nicht-lehramtsbezogenen Hochschulabschluss nachweisen können, wird in NRW zwischen quer- und seiteneinsteigenden Lehrpersonen unterschieden, wobei die Quereinsteigenden den Vorbereitungsdienst absolvieren und die Seiteneinsteigenden direkt in den Schuldienst eintreten und berufsbegleitend weitergebildet werden. Nicht vollständig ausgebildete Lehrkräfte, z.B. studentische bzw. Vertretungslehrkräfte, treten ebenfalls sofort in den Schuldienst ein, werden aber meist nicht weiterqualifiziert bzw. durch Mentor:innen begleitet. Gerade der direkte Einstieg in die schulische Praxis kann dazu führen, dass sich bei diesen Personengruppen rein erfahrungsbasierte Routinen unreflektiert manifestieren und der Entwicklung von Professionalität entgegenwirken.
In diesem Forschungsprojekt loten wir daher die Möglichkeiten einer (Nach-) Qualifizierung anhand von Kernpraktiken für den Aufbau von professioneller Kompetenz aus. Unter Einbezug der drei Institutionen Universität, ZfsL und Schule werden Lerngelegenheiten konzipiert, die von der konkreten Praxis aus die notwendige Berücksichtigung von theoretischen Elementen und die wissenschaftlich-reflexive Durchdringung von Erfahrungen ermöglicht. Durch die Prinzipien der decomposition, representation und approximation von und an die Praxis sollen die unreflektiert angenommenen Routinen „aufgebrochen“ und reflektiert werden und so den Aufbau einer flexiblen, wissenschaftsfundierten Handlungspraxis ermöglichen.
Publikation:
Ritter, R., Fussangel, K., Schellenbach-Zell, J., & Ziegler, C. (2024). Core Practices als Qualifizierung für nicht grund-bzw. vollständig ausgebildete Lehrkräfte? In S. Pichler, A. Freiy, L. Holzäpfel, F. Lipowsky, & K. Roincke (Hrsg.), Wie viel Wissenschaft braucht die Lehrer*innenfortbildung?- Wege der Professionalisierung. Tagung an der PH Vorarlberg. PH Vorarlberg. https://doi.org/10.25656/01:28496
Studienseminar für Gymnasien Bad Vilbel
Kernpraktiken als Ausbildungskonzept in Lehrveranstaltungen des Studienseminars und in den Ausbildungsschulen
Involvierte Personen und Institutionen:
> Studienseminar für Gymnasien Bad Vilbel (Ausbildende), Arbeitskreis Kernpraktiken in der Doppelsteckung (Ausbildende, Mentorinnen und Mentoren)
> Übersicht über Kernpraktiken sowie
> Hinweise zu Dekompositionen und Teilpraktiken
Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (Referendariat) erleben den Übergang von der 1.Phase zur 2.Phase ihrer Professionalisierung als von einem hohen Kohärenzdefizit geprägt. Hinzu kommt, dass der Unterricht von Lehrkräften im hessischen Vorbereitungsdienst seit 2023 im Umfang von zwei bis vier Stunden pro Woche von Mentorinnen und Mentoren in „Doppelsteckung“ begleitet wird. Neben der Anzahl der Rückmeldungen erhöht sich auch die Diversität der Rückmeldungen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Frage gestellt wird, „Was soll ich tun, um gut zu unterrichten?“ und häufig beklagt wird, auf diese Frage zu viel Unterschiedliches zurückgemeldet zu bekommen. Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst wünschen eine höhere Kohärenz zwischen und innerhalb der Professionalisierungsphasen.
Das Studienseminar für Gymnasien Bad Vilbel erprobt deshalb seit 2021, die Kohärenz der Ausbildungsimpulse während des Referendariats mithilfe einer Übersicht über Kernpraktiken in den beruflichen Handlungsfeldern zu erhöhen. Diese Übersicht listet theoriefundiert eine Reihe von Kernpraktiken auf, die dafür sorgen können, die Lernwirksamkeit von Planung, Durchführung und Reflexion des Unterrichts zu erhöhen. Im Sommer 2024 veröffentlicht das Studienseminar die Dekompositionen der Kernpraktiken. Nun liegen in der Übersicht auch Teilpraktiken vor, durch die die Kernpraktiken noch leichter zu erschließen sind.
Kernpraktiken können „Brücken“ zwischen den an der Lehrkräfteprofessionalisierung beteiligten Institutionen bauen (Schellenbach-Zell & Hartmann, 2022); auf folgende Pfeiler stützt sich die gemeinsame Arbeit zwischen Studienseminar und Ausbildungsschulen:
- In Seminarveranstaltungen des Studienseminars wird die Übersicht als Instrument für konstruktive Unterstützung eingesetzt, um Kernpraktiken (bzw. deren Teilpraktiken) gezielt einzuüben.
- In den Unterrichtsbesuchen dient die Übersicht dazu, Unterricht kriteriengeleitet zu beobachten und in den Nachbesprechungen Schwerpunkte zu setzen, die an das im Seminarunterricht Gelernte anknüpfen.
- Aus den Unterrichtsbesuchen ergeben sich pädagogische Fragestellungen, die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst in digitalen Portfolios analysieren und reflektieren. Dabei spielen Kernpraktiken zur Verbesserung des Unterrichts eine entscheidende Rolle.
- In den Gesprächen mit Mentorinnen und Mentoren über die „Doppelsteckung“ können Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mithilfe der „Übersicht Kernpraktiken“ Rückmeldung zum Ausüben ausgewählter Kernpraktiken erhalten.
- Die Schulleitungen der Ausbildungsschulen unterstützen die Implementierung von Kernpraktiken in die Lehrkräfteprofessionalisierung, indem sie Gelegenheiten schaffen, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Studienseminars ihr Kollegium über das Ausbildungskonzept Kernpraktiken zu informieren und Begegnungsräume öffnen, in denen sich Mentorinnen und Mentoren mit Ausbildenden über ihre Erfahrungen mit Kernpraktiken austauschen.
Studie zur Kernpraktik „lernförderliches Feedback geben“
Aufbau formativer Beurteilungskompetenz bei angehenden Lehrpersonen
Open-Access-Publikation:
> Dissertation Universität Zürich
Die Studie zum Aufbau der Kernpraktik „lernförderliches Feedback geben“ wurde an der Pädagogischen Hochschule Zürich in den Jahren 2018/2019 durchgeführt.
Für die Studie wurde ein Lehr-Lernangebot entwickelt und durchgeführt, welches bei einer Studierendengruppe im Vergleich zu Studierenden, welche das bestehende Studienangebot besuchten, den Aufbau von Handlungskompetenz zu lernförderlichem Feedback wirksamer ermöglichen sollte. Das entwickelte Lehr-Lernangebot umfasste unter anderem die praktische Bearbeitung von Materialien aus dem Unterricht, Reflexionsphasen und regelmässiges Feedback.
In der Schulpraxis wird häufig eine geringe Qualität des Feedbacks festgestellt. Es gibt nur wenige Forschungsergebnisse zum Aufbau von Handlungskompetenz für lernförderliches Feedback während der Ausbildung von Lehrpersonen. Ausgehend davon, dass sowohl Faktoren auf Seiten der Person als auch auf Seiten der Situation eine Rolle für Handlungen von Lehrpersonen in konkreten Situationen spielen, wurden zur Überprüfung der Wirksamkeit der Lehr-Lernangebote Veränderungen von Feedbacküberzeugungen als Bestandteil personaler Dispositionen mit orientierender und handlungsleitender Funktion und Feedbackperformanz als durch situationsspezifische Fähigkeiten beeinflusstes Resultat von Kompetenzaufbau erhoben. Die mit einem Fragebogen ermittelten Feedbacküberzeugungen sowie die mit Video-Fallvignetten erfasste Feedbackperformanz der Studierenden mit Besuch des spezifischen Lehr-Lernangebots zu lernförderlichem Feedback entwickelten sich signifikant stärker in lernförderliche Richtung als bei den Studierenden mit Besuch des bestehenden Studienangebots.
Die Ergebnisse legen nahe, dass durch ein gezieltes Lehr-Lernangebot die Handlungskompetenz im Geben von lernförderlichem Feedback während der Ausbildung von Lehrpersonen wirksam aufgebaut werden kann.